20 Jahre Crescentia-Pilgerweg -Vorankündigung
Aus diesem Anlass bieten die Schwestern des Crescentiaklosters mit Kaufbeuren Tourismus- und Stadtmarketing eine Jubiläums-Pilgerwanderung in‚
4 Etappen an 4 Tagen an.
Geschulte Pilgerwegbegleiterinnen geben Impulse, regen zum Nachdenken an und unterstützen dabei, Natur, Spiritualität und Gemeinschaft intensiv zu erfahren.
Die Teilnahme kann auch nur für einzelne Tag über Kaufbeuren- Tourismus und Stadtmarketing gebucht werden.
Termin: 18. – 21. Mai 2023 Etappe I am Donnerstag, 18. Mai von
Oberegg nach Kaufbeuren
Wir starten jeden Tag um 7.30 Uhr mit einem Morgenlob und dem Pilgersegen in der Klosterkirche. Zum Abschluss des Tages feiern wir um 17 Uhr einen festlichen Gottesdienst mit unserm Bischof Dr. Bertram Meier im Klosterhof, bei ungünstiger Witterung in der Pfarrkirche St. Martin. Danach ist noch Möglichkeit zur Begegnung bei musikalischer Unterhaltung mit den Obergünzburger Pfutzgern.
Etappe II am Freitag, 19. Mai von Oberegg nach Ottobeuren
Start ist wieder um 7.30 Uhr in der Klosterkirche. An diesem Tag begleitet neben den Pilgerwegbegleiterinnen Herr Pfr. Holger Laske von der altkatholischen Gemeinde in Kaufbeuren die Pilgergruppe.
Etappe III am Samstag, 20. Mai von Ottobeuren nach Mindelheim
Start um 7.30 Uhr in der Klosterkirche. Mit den Pilgerwegbegleiterinnen ist Frau Pfr. Dorothée Stürzbecher-Schalück an diesem Tag mit auf dem Weg.
Etappe IV am Sonntag, 21. Mai von Mindelheim nach Kaufbeuren
Um 7 Uhr ist die Teilnahme an der Messe in der Klosterkirche möglich, um 7.45 Uhr gibt es den Pilgersegen. Auf dem letzten Wegstück begleitet H. Stadtpfarrer Bernhard Waltner die Pilgergruppe. Der Abschluss findet am Wasserplatz im Berggarten statt.
Weitere Informationen und Anmeldung bei Kaufbeuren Tourist-Information
Tel. 08341/437-190;
E-Mail: tourist-info(at)kaufbeuren.de
Mit Bach ins neue Jahr
Violinkonzert mit Julia Kuhn
„Soli deo gloria - alles zur Ehre Gottes“, so signierte Johann Sebastian Bach all seine Werke. Diesen Grundsatz hat die Kulturpreisträgerin und gebürtige Kaufbeurerin bei ihrem Benefizkonzert in der Klosterkirche verwirklicht. Für die hochkarätige Veranstaltung verlangte sie keinen Eintritt, sondern bat um Spenden zugunsten des Klosters.
Die ehemalige Schülerin der Sing- und Musikschule Kaufbeuren bot den Zuhörern mit der Partita Nr. 2 in d- Moll (Bach), einem Werk von Philipp Telemann, und der Partita Nr. 3 in E- Dur (Bach) einen wahren Ohrenschmaus. Beide Komponisten waren Zeitgenossen unserer heiligen Crescentia, die Musik und Kunst sehr zu schätzen wusste. Deshalb hätte sie sich sicherlich über die grandiose Darbietung am 29. Dezember riesig gefreut. Der frenetische Beifall und der herzliche Dank von Oberin Schwester Johanna Maria zum Ende des Konzertes zeigten, dass Julia Kuhn auch den Zuhörern und Zuhörerinnen von heute eine große Freude bereitet hatte. Wie es schon Bach gewünscht hatte, diente ihre Musik „der Ehre Gottes und Rekreation1 des Gemüts.“
1 Erfrischung, Erquickung
Adventszeit - Wegzeit
Adventseinstimmung in der Gemeinschaft
Der Advent im Kloster ist eine besondere Zeit. Ganz bewusst wollen wir Schwestern auf das Weihnachtsfest zugehen. Damit sind einige Bräuche ver-bunden. Wie jedes Jahr ver- sammelten wir uns zu einer gemeinsamen Adventsein-stimmung in der Gemeinschaft.
Schwester M. Franziska und Sr. Mirjam hatten hier einen kreativen Impuls mit Texten und Liedern für uns vorbereitet. Ein schöner Brauch ist, dass jede von uns den Namen einer Schwester ziehen darf. Dieser schenkt sie ihre besondere Aufmerksamkeit und betet für sie.
Gemeinsam beten und feiern mit Weggefährten
Eine weitere Tradition ist die Adventsbesinnung mit den Freunden des Klosters. Wir sind dankbar für all die Weggefährtinnen und Gefährten, die uns in vielerlei Hinsicht helfen, unseren Auftrag zu leben. Klosterseelsorger Karl Rottach griff in diesem Jahr das Symbol des Weges auf. Als Weggestalt stellte er die heilige Barbara vor. Udo Süß, von den Freunden des Klosters, überreichte den Schwestern einen Barbarazweig. Dieser ist Zeichen dafür, dass auch Totgeglaubtes neu blühen kann. Nach zwei Jahren Corona-Pause freuten wir uns besonders, dass wir im Anschluss an die Andacht gemeinsam im Refektorium bei Punsch und Spekulatius zusammensitzen konnten.
Bischöflicher Besuch
Eine weitere Weggestalt des Advents ist der heilige Nikolaus. Wir staunten nicht schlecht über unerwarteten Besuch beim Frühstück am 06. Dezember. So hatte sich der heilige Niklaus schon sehr früh auf den weiten Weg zu uns gemacht. Nur wo die Novizin, Sr. Clara Marie war, fragten wir uns: Oder sollte sie etwas mit dem Besuch des Bischofs aus Myra zu tun haben?
Nikolausfeier des Internats im Mutterhaus
Auch die Mädchen aus dem Internat besuchten uns am Nikolausabend. Bei einer Adventsfeier hatten Mädchen, Erzieherinnen und die Schwestern Gelegenheit sich kennenzulernen und natürlich kam auch hier der Nikolaus.
All diese Erfahrungen zeigen, wie wichtig und schön diese Zeit der Vorbereitung auf Weihnachten ist. Der Weg ist manchmal ebenso wichtig wie das Ziel.
Wir wünschen Ihnen gesegnete Adventstage!
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Gedenktag der Heiligsprechung Crescentias
An jedem Heiligsprechungstag liegt eine besondere Stimmung im Kloster in der Luft Uns Schwestern wird dann besonders bewusst: Eine Heilige hat unter uns gelebt und gewirkt. Überall im Kloster und in der Stadt finden sich Spuren dieser berühmten Ordensfrau, die auch heute noch Menschen anzieht. Deshalb ist es nicht ver-wunderlich, dass ihr zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens und Bannerabordnungen Kaufbeurer Verbände beim Festgottesdienst am 25. November die Ehre erwiesen.
Stadtpfarrer Bernhard Waltner konnte in der gut besetzten Pfarrkirche St. Martin auch etliche Mitbrüder am Altar begrüßen. Festprediger war Pfarrer Thomas Rauch aus Kempten. Bewegt erzählte er von seiner Zeit als Bischofssekretär von Josef Viktor Dammertz, in der er beim Prozess der Heiligsprechung mitwirken durfte. Der gebürtige Kaufbeurer ging in seiner Ansprache besonders auf die Leidensmystik Crescentias ein. Dabei betonte er, dass es nicht darum ginge, als Christen und Christinnen das Leid zu suchen, sondern in schwierigen Situationen aus der Verbindung mit dem Gekreuzigten Kraft zu schöpfen.
Zum festlichen Charakter des Gottesdienstes trug die hervorragende musikalische Gestaltung mit der Missa fac bonum von Johann Valentin Rathgeber unter der Leitung von Stefan Mohr bei. Eine Lichterprozession fand in diesem Jahr nicht statt. Dennoch war das Gedenken an die Volksheilige eine Möglichkeit, Lichtmomente im Alltag zu erleben.
Nach dem abschließenden Segen mit der Reliquie der Heiligen kehrten die Kirchenbesucher gestärkt in ihren Alltag zurück.
Unterwegs
Es ist eine schöne Tradition, dass wir ein Mal im Jahr einen gemeinsamen Ausflug unternehmen. In diesem Jahr bestand für die jüngeren Schwestern die Möglichkeit den Federsee bei Bad Buchau zu erkunden. Der Halbtagesausflug führte bei wunder-schönem Herbstwetter nach Maria Rain. Genießen Sie ein paar Schnappschüsse, die für sich selbst sprechen.
Dank für reiche Ernte bei Ordensjubiläum
![]() | Für die reiche Ernte eines langen Ordenslebens durften wir gemeinsam mit unseren Jubilarinnen Sr. M. Fortunata Berger und Sr. M. Edith Steinhauser danken. Im Kreis von Schwestern und Angehörigen feierten wir am Erntedankfest in der Klosterkirche das Ordensjubiläum der beiden Schwestern mit einem Festgottesdienst. |
Sr. M. Fortunata kann auf 65 und Sr. M. Edith auf 60 Jahre im Dienst an Gott und den Menschen zurückblicken.
„Besonders schön ist, dass der Erntedankaltar Gaben enthält, die unter der Obhut der beiden Schwestern gewachsen sind“, betonte Klosterseelsorger Pfarrer Karl Rottach in seiner Festpredigt. Sr. M. Edith betreut den Gemüsegarten im Institut St. Maria und Sr. M. Fortunata ist nach wie vor die Hüterin des Gartens im Innenhof des Klosters. Beide Schwestern sorgen zusätzlich in der Küche für das leibliche Wohl: Sr. Fortunata als helfende Hand im Mutterhaus und Sr. M. Edith als Köchin im Institutskonvent. Der Spruch „Essen hält Leib und Seele zusammen“, ist für beide Lebensprogramm. In mütterlicher Sorge brachten und bringen sie reichen Segen für ihre Mitmenschen.
Feste wie ein Ordensjubiläum und Erntedank, sind Ermutigung und Stärkung auf dem Glaubens- und Lebensweg der Mitfeiernden. Dies war für alle Gäste der Eucharistiefeier deutlich spürbar. Das „Bickenrieder Duo“ mit Ingrid Greifhagen und Toni Reisach drückte dies durch die stimmungsvolle musikalische Gestaltung der Messfeier gekonnt aus.
Beim anschließenden köstlichen Mittagessen im Refektorium hatten alle die Gelegenheit, weiter gebührend zu feiern. Am Nachmittag moderierte Sr. M. Franziska mit einer spannenden Präsentation einen Rückblick auf das bisherige Leben der beiden Fest-Schwestern. Ansprechend abgerundet wurde dies durch eine musikalische Darbietung von Sr. M. Franziska, Sr. M. Elisabeth, Sr. Mirjam und Antonia Schedel. Danach bestand bei Kaffee und Kuchen die Gelegenheit, in Erinnerungen zu schwelgen und sich auszutauschen. Mit einer feierlichen Vesper im Schwesternkreis dankten wir zum Abschluss für diesen rundum gelungenen Tag und sagten „Deo Gratias“ für insgesamt 125 Jahre gelebte Treue.
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Glaubenskompass von „Kirche in Not“
über die hl. Crescentia.
Wir Schwestern freuen uns, dass der deutsche Zweig des weltweiten katholischen Hilfswerks „Kirche in Not“ in seiner Faltblatt-Reihe „Glaubens-Kompass“ seit dem 5. April, dem Gedenktag unserer heiligen Crescentia, eine Ausgabe über sie anbietet.
Auf 20 illustrierten Seiten im Format DIN A6 informiert „Kirche in Not“ über das Leben und Wirken der Heiligen aus Kaufbeuren, die 2001 von Papst Johannes Paul II. heiliggesprochen wurde und damit die erste deutsche Heilige des dritten Jahrtausends ist.
Crescentia ist ein Beispiel dafür, „dass sich christliche Frömmigkeit nicht durch fromme Sprüche verwirklichen lässt, sondern nur durch entsprechendes Verhalten gegenüber den Mitmenschen“, heißt es in dem Faltblatt, das „Kirche in Not“ in Zusammenarbeit mit dem Crescentiakloster erstellt hat.
Es gab auch schon vor der Veröffentlichung des Faltblattes eine Verbindung von Crescentia mit „Kirche in Not“, denn nach der Heiligen ist die „Fazenda da Experanca“ in Irsee bei Kaufbeuren benannt. Diese Einrichtung für ehemals suchtkranke Menschen wird von „Kirche in Not“ gefördert. Dort werden unter anderem die beliebten Prayerboxen des Hilfswerks von den Bewohnern der „Fazenda“ bestückt und weitere Bücher, Bibeln und Publikationen verpackt. „Die hl. Crescentia ist als Patronin der Fazenda sozusagen eine tägliche Begleiterin unserer Arbeit“, sagt Florian Ripka, Geschäftsführer von „Kirche in Not“ Deutschland. „Wir hoffen, dass unser Glaubens-Kompass einen Beitrag leisten kann zur Verehrung der hl. Crescentia, damit sich viele Menschen ein Bild vom Charisma dieser faszinierenden Frau machen können.“
Der neue „Glaubens-Kompass“ eignet sich zur Auslage in Kirchen und Pfarreien und kann in größeren Mengen bestellt werden.
Der Glaubens-Kompass „Heilige Crescentia von Kaufbeuren“ liegt natürlich in der Klosterkirche sowie an der Klosterpforte auf und ist kostenlos erhältlich im Internet-Bestelldienst von „Kirche in Not“ unter: www.kirche-in-not.de/shop oder bei der Geschäftstelle von „Kirche in Not“ in der Lorenzonistraße 62 in 81545 München.
Unsere Zusammenarbeit mit „Kirche in Not“ endete aber nicht mit der Herausgabe des Glaubenskompasses. Neben einem telefonischen Interview für das Format „Weltkirche aktuell“ machte sich Sr. Ursula Maria auch auf den Weg in das Aufnahmestudio von Kirche in Not in München wo sie zu den geplanten TV-Aufnahmen für die Formate „Glaubenskompass“ und „SPIRIT-Christliche Impulse“ von Sr. Johanna Maria begleitet wurde. Es gab dort Gelegenheit, neben dem Studio auch einen Einblick ins Arbeitsumfeld von Kirche in Not zu erhalten. Die Büros befinden sich in einem ehemaligen Kloster der Missionsoblaten. Geschäftsführer Florian Ripka gab einen kleinen Einblick.
Die Interviews sind in der Mediathek von Kirche in Not oder hier zu finden.
Das dreifache Ja
Sr. M. Veronika Wiedmann, Sr. M. Annika Wörle und Sr. M. Elisabeth Wilhelm versprechen im Crescentiakloster die „Profess auf Lebenszeit“
"Ich bitte, Jesus Christus, unserem Herrn, (…) in der Gemeinschaft der Franziskanerinnen des Crescentiaklosters bis zum Ende meines Lebens nachfolgen zu dürfen.“ Diese Bitte der drei Profess-Schwestern stand im Mittelpunkt des Gottesdienstes anlässlich ihrer „Profess auf Lebenszeit“ in der schön geschmückten Institutskirche. | ![]() |
Mit diesem öffentlichen Versprechen wurden die drei Ordensfrauen nach mehreren Jahren der Ausbildung von Oberin Sr. Johanna Maria in die Gemeinschaft der Franziskanerinnen mit allen Rechten und Pflichten aufgenommen.
„Die lange Ausbildungszeit dient der Prüfung, ob die endgültige Bindung an Gott in der Lebensform als Ordensfrau tatsächlich passend ist“, erläutert Ausbildungsleiterin Sr. Christine Sontheim, welche die Frauen in den letzten Jahren begleitet hat. „Natürlich kommen dabei Zweifel auf, und auch viele Fragen, die geklärt werden müssen. Wir freuen uns sehr, dass die drei Frauen ihre ganze Liebe und ihren Mut zusammengenommen haben und ihr „Ja“ gesprochen haben.“
Die Ordensprofess hat Vieles mit einer Hochzeit gemeinsam. Als Zeichen erhalten die Schwestern einen Ring, der die Treue Gottes symbolisiert. Auf dem Altar wird die Professurkunde unterschrieben von der Professschwester und der Oberin, darüber hinaus auch von einem Priester als Vertreter der Kirche und zwei Zeuginnen. Auch eine brennende Kerze wird den Schwestern überreicht.
Klosterseelsorger Pfarrer Karl Rottach ermutigte in seiner Predigt die Schwestern, ihre Sendung für die Menschen zu leben. Viele Menschen wünschten sich eine Begleitung, um die Unruhe im eigenen Herzen zur Ruhe zu bringen. Dazu könnten die Schwestern einen Beitrag leisten, da sie selbst aus dieser Erfahrung lebten, dass Gott in ihren Herzen aufscheint. Neben Pfarrer Rottach war zum Gottesdienst auch der Ordensreferent des Bistums Augsburg, Andreas Miesen, und der ehemalige Heimatpfarrer einer Schwester angereist. Einige Mitschwestern gestalteten den fröhlich-festlichen Gottesdienst musikalisch.
Nach dem Gottesdienst wurde in der Mensa des Internates St. Maria mit Freunden und Familien weitergefeiert. „Ich habe mich sehr gefreut, dass meine Familie und einige Freunde aus meiner alten Clique dabei waren. Es war ein wunderbares Fest. Und ich bin total dankbar, dass ich im Crescentiakloster und natürlich in der Hand Gottes nun ein Stück weiter angekommen bin“, versucht Sr. Veronika ihre Emotionen in Worte zu fassen.
Immer wieder wurde im Lauf des Tages um Worte gerungen, so tief war die Freude bei den Schwestern. „Es ist ein unfassbares Glück, dass sich gleich drei Frauen entschieden haben, sich an unsere Gemeinschaft zu binden“, fasst Oberin Sr. Johanna Maria Höldrich zusammen, „und jetzt gehen wir gestärkt weiter im Wissen, dass Gott uns nie allein lässt.“
Oberin Schwester Johanna Maria und die drei Professchwestern
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Mit Blick auf Crescentia der Barmherzigkeit Gottes vertrauen
Crescentiafest mit Abt Johannes Schaber OSB
Eine lange Tradition der Freundschaft Der freundschaftliche Kontakt mit der Benediktinerabtei Ottobeuren hat für uns Schwestern eine lange und schöne Tradition. Schon Crescentia stand im Austausch mit dem damaligen Abt Anselm Erb. Sie wurde vom Kreuzweg in dem Ottobeurer Kloster inspiriert, ihren Schwestern das Leiden Christi in ihrem Wohntrakt durch Bilder vor Augen zu führen. Gerne begrüßte deshalb Klosterseelsorger Karl Rottach Abt Johannes Schaber OSB aus Ottobeuren als Festprediger beim diesjährigen Cresentiafest. Nach zwei Jahren Pandemie konnte das Hauptfest der marianischen Bürgerkongregation wieder in voll besetzter Stadtpfarrkirche stattfinden.
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Mit Blick auf Crescentia der Barmherzigkeit Gottes vertrauen
In diesem Jahr feierten wir das Crescentiafest am Oktavtag (dem achten Tag nach Ostern), der auch weißer Sonntag und Barmherzigkeitssonntag genannt wird. Abt Johannes erläuterte in seiner Predigt, wie gut diese Gedenktage die Lebens- und Glaubensmelodie der Kaufbeurer Heiligen beschreiben. In der Osterfreude auf Gottes Barmherzigkeit zu vertrauen, bringt ihre Spiritualität treffend auf den Punkt. Mit Blick auf Crescentia der Barmherzigkeit Gottes vertrauen, kann uns deshalb ein guter Impuls für unser Leben sein, gab der Benediktinerabt der Festgemeinde als Impuls auf den Weg.
Festliche Gestaltung der Messfeier
Musikalisch hervorragend wurde der Gottesdienst gestaltet vom Vokalensemble und den Instrumentalisten unter der Leitung von Stefan Mohr mit der Missa S. Candidi, Militis et Martyris, Op. 4 Nr. 3 von Meinrad Spieß. Auch Fahnenabordnungen aus verschiedenen Kaufbeurer Vereinen zeigten ihre Verbundenheit mir der Heiligen ihrer Heimatstadt.In diesem Jahr konnte wieder der Frühschoppen mit Begegnung auf dem Kirchplatz stattfinden. Die Messebesucher hatten bei Brezen und Getränken die Möglichkeit zum Austausch und zur Begegnung. Diese schöne vom Pfarrgemeinderat organisierte Tradition, bildete einen würdigen Abschluss der Feier.
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Sr. Johanna Maria und Sr. Angelika bei der Begegnung auf dem Kirchplatz.
Auf dem Trampelpfad des Glücks
Sr. Clara Marie beginnt ihren Weg als Schwester im Crescentiakloster
Es war der Palmsonntag des Jahres 1211, als Klara von Assisi, die spätere Heilige und Verbündete des hl. Franziskus, ihr Elternhaus auf spektakuläre Art und Weise verließ, um ihrer Berufung zu folgen. Ganz so spektakulär ging es am Wochenende vor Palmsonntag 2022 in Kaufbeuren nicht zu, und dennoch bleibt der Kern der Gleiche: Eine junge Frau entscheidet sich, ihrer religiösen Berufung tiefer auf die Spur zu kommen. | ![]() |
Dabei wählt Lena Beuth den Namen der heiligen Klara und nimmt sie sich als Patronin zum Vorbild. „Von nun an sollst du in unserer Gemeinschaft Sr. Clara Marie genannt werden“, spricht Oberin Sr. Johanna Maria Höldrich der 25-jährigen im eigens gefeierten Gottesdienst zu.
Seit Ende September lebt die junge Frau bereits im Crescentiakloster. Sie hat in den zurückliegenden Monaten die Gemeinschaft genauer kennengelernt, mit der sie seit ca. 3 ½ Jahren über private Kontakte und Besuche verbunden ist. In der ersten Kennenlernphase, dem Postulat, arbeitete sie als Erzieherin in der Nachmittagsbetreuung des Internates St. Maria der Marienschulen. Außerdem übte sie sich in der Gebetspraxis ein und lebte in der Gemeinschaft der ca. 30 Schwestern mit. Nach ihrem Abitur studierte die gebürtige Lindlarerin (Oberbergischer Kreis, ca. 30 km östlich von Köln) kath. Theologie in Vallendar bei Koblenz. „Die Auseinandersetzung auf wissenschaftlicher Ebene macht mir große Freude, das Studium hat mich in den Glauben stärker hineinwachsen lassen“, blickt sie zurück. Auch einige ihrer Studienfreunde, sowie ihre Familie reiste zum Gottesdienst in die Wertachstadt. Darüber ist Sr. Clara Marie dankbar: „Es war schön, dass sie sich trotz der großen Entfernung auf den Weg gemacht und mich auf ihre Weise begleitet haben.“ Als äußeres Zeichen ihres Entschlusses, mit Gott „auf Tuchfühlung zu gehen“, erhielt sie den Habit, das Skapulier, den franziskanischen Strick, den Schleier und das Tau-Kreuz mit dem Bild der hl. Crescentia. Mit der Einkleidung wurde Sr. Clara Marie in das Noviziat aufgenommen, einer intensiven geistlichen Ausbildungszeit, die auch zur Prüfung und Reifung des Entschlusses dienen soll, ob sie die klösterlichen Gelübde, den Gehorsam, die Armut und die ehelose Keuschheit um des Reiches Gottes willen ablegen möchte. Dabei wird sie von Sr. M. Angelika Wissmiller begleitet. Ihre Einkleidungskerze ziert ein Satz aus dem Johannesevangelium, das sich die Novizin als Motto ausgewählt hat: „Meine Freude in euch“. Diese Freude war durch den ganzen Tag zu spüren. Klosterseelsorger Pfarrer Rottach erinnerte in seiner Ansprache zur Lesung aus dem Buch der Weisheit daran, dass das intensive Schauen, das Staunen zur Weisheit führt und so in der Tiefe eine innere Zufriedenheit bewirken kann, die ausstrahlt. Im Anschluss an den Gottesdienst wurde im Kloster fröhlich weitergefeiert: beim gemeinsamen Essen, bei einem Ratespiel, das die jüngeren Schwestern vorbereitet hatten, bis zum gemütlichen Beisammensein am Abend im Kreis der Schwestern.
Es war von morgens bis abends eine große Gelassenheit und Begeisterung spürbar – ich denke, die hl. Klara hätte in unserer Runde bestimmt auch ihre Freude gehabt.“ Im Abschlusslied des Gottesdienstes, den einige Mitschwestern musikalisch gestalteten, hieß es – „und so pfeif´ ich alle Sorgen in den Wind.“ „Diese Leichtigkeit, selten genug in diesen (Kirchen-)Tagen, strahlt aus. Oder, um es mit einem Wort der hl. Klara zu sagen, das sie 1238 an ihre Freundin Agnes von Prag schrieb: „In raschem Lauf, mit leichtem Schritt, sicher, freudig, achtsam, geschwind und zugleich achtsam sollst du schreiten auf dem Trampelpfad des Glücks.“
Novizin und Noviziatsbegleiterin
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